Bürgerversammlung: Bevölkerungszuwachs, Breitbandausbau und A94
Ering. Finanzen, Sanierungen und demografischer Wandel: Viele Infos erhielten die Bürgerinnen und Bürger von Ering, Münchham und Kirn bei der Bürgerversammlung, die wieder nach langer Corona-Pause beim Gasthof Eckinger Wirt stattfinden konnte.
Dabei kam auch der Ausbau der A94 zur Sprache. Die Anwesenden wollten wissen, wie es derzeit um den Neubau bei Ering steht. Die Bedenken der Gemeinde auch bezüglich der Höhe der Trasse seien ausführlich dargelegt worden. Man habe eine Alternativplanung gemacht und diese der Autobahndirektion vorgelegt, erläuterte Bürgermeister Hans Wagmann. Der Vorentwurf sei zurzeit in Berlin zur Prüfung. Baudirektor Stefan Pritscher von der Autobahndirektion habe einem weiteren Info-Abend zugestimmt, so der Rathauschef.
Außerdem wurde nachgefragt, was konkret mit dem Standesamt in Ering geplant sei. Da der langjährige Standesbeamte der Verwaltungsgemeinschaft nächstes Jahr in den Ruhestand gehe, werden mehrere Lösungsansätze geprüft, um für die Zukunft optimal aufgestellt zu sein, so Wagmann. So oder so wäre die Möglichkeit, in Ering heiraten zu können, von einer Aufgabenübertragung nicht betroffen.
Auch ging es bei der Versammlung um die Überquerung der B12 bei Ering. Angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens stand die Frage nach einer Ampelregelung im Raum. In einer früheren Bürgerversammlung sei dieses Thema bereits einmal angesprochen worden, so Wagmann. Damals wurde die Ampellösung abgelehnt, weshalb das Thema nicht weiter verfolgt worden sei. Mit dem Staatlichen Bauamt Passau soll nun eine Lösung gefunden werden.
In seinem Bericht zeigte der Bürgermeister die demografische Entwicklung auf. Seit 2020 wachse die Bevölkerung. Bald habe man die Marke von 2000 Einwohnern erreicht. Grund dafür sei, dass es mehr Zuwächse als Abwanderungen gebe. Ebenso gestiegen ist die Zahl der Hochzeiten. Jedoch gebe es im Verhältnis immer noch mehr Sterbefälle als Geburten.
Die Zahl der Bauanträge erreichte 2021 mit 35 Stück einen Höhepunkt, 2022 liegen bis jetzt über 20 vor. Das Baugebiet "An den Kreuzwiesen II" wurde erschlossen und die Bebauung in der Lagerhausstraße durch die Firma Entholzner begonnen. In seiner Vorschau wies Wagmann auf die Realisierung der neuen Baugebiete "St. Anna Straße" und "Paumgarten Straße" hin.
Weiter berichtete er von zahlreichen Straßensanierungen, wobei die der Durchfahrt Münchham die Anlieger am stärksten beeinträchtigt hat. Die Sanierung des Schwimmbades sei noch nicht abgeschlossen, so Wagmann. Die Besucherzahlen sind zwar ansteigend, haben aber immer noch nicht die Werte vor Corona erreicht. Für das "Digitale Klassenzimmer" wurden für Schüler und Lehrer Laptops beschafft und die Trinkwasserversorgung von Ering West und Münchham auf den Weg gebracht.
Zum Breitbandausbau konnte der Rathauschef feststellen, dass das erste Förderverfahren abgeschlossen ist, das zweite fast. Für das dritte gibt es den Zusammenschluss Cluster Süd. Fest steht: Bis 2025 sollen alle weißen Flecken verschwunden sein.
Im Anschluss ging Wagmann noch auf die Finanzen der Gemeinde ein. Ende 2021 lag die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde bei 725 Euro (Durschnitt im Landkreis liegt bei 631 Euro), Stand jetzt ist sie gleichgeblieben. Sollten aber alle Kreditmaßnahmen in Anspruch genommen werden müssen, würde der Wert auf etwas über 1500 Euro steigen.
Weiter wollten die Bürger wissen, auf wie viel sich die voraussichtlichen Kosten für das geplante Feuerwehrhaus in Münchham belaufen. Wagmann sagte dazu, dass er zurzeit die fünfte Alternativplanung gebe und man derzeit noch keine konkreten Zahlen nennen könne.
Die Trinkwasserversorgung im Ortsteil Kirn sei laut der Bürger teils wegen der Menge und teils hinsichtlich der Qualität problematisch. Nun plane die Gemeinde für den Schulungsraum der Feuerwehr Kirn einen Anschluss an einem benachbarten Brunnen, statt die Fernversorgung voranzutreiben. Die Versorgung der Feuerwehr erfordert eine sofortige Lösung, betonte der Rathauschef daraufhin. Die Gemeinde beschloss bereits einen Beitritt zur Wasserversorgung Rottal. Zuerst werde Stubenberg angeschlossen, da bereits ein Wassernetz vorhanden sei. Dann folge Kirn bis Sagmühle.
Quelle: PNP
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