So verlief die Kundgebung der SPD mit Generalsekretärin Ruth Müller beim Eringer Kirta
Polit-Gepolter und Buh-Rufe: So verlief die Kundgebung der SPD mit Generalsekretärin Ruth Müller beim Eringer Kirta (Landkreis Rottal-Inn).
Traditionell endet der Eringer Kirta (Landkreis Rottal-Inn) immer mit einer politischen Kundgebung, SPD und CSU wechseln sich da Jahr für Jahr ab. Letzten Herbst war Ministerpräsident Markus Söder (CSU) da, heuer, im Landtagswahljahr, die Generalsekretärin der Bayern-SPD, Ruth Müller. Und auch in Ering galt, wie eigentlich fast überall in Bayern: Die SPD hat’s im Freistaat nicht leicht.
Wohlwollend geschätzt waren rund 350 Leute im 800 Menschen fassenden Kirta-Zelt. Allerdings: Die Zuhörerschaft, die gekommen war, um Ruth Müller zu hören, war überschaubar, beschränkte sich auf vielleicht fünf Biertische, also etwa 40 SPD-Anhänger. Das entspricht also rein rechnerisch einem Anteil von gut elf Prozent, ein Wert, den die SPD bei der Landtagswahl am 8. Oktober wohl nicht ganz erreichen wird.
Laute Geräuschkulisse
Unterm Strich waren also knapp 90 Prozent im Zelt, um einen letzten Kirta-Tag zu erleben und eher nicht wegen Ruth Müller. Entsprechend laut war auch die Geräuschkulisse, die der Rednerin oben auf dem Podium von unten her entgegenschwappte. Und zeitweise hatte sie es nicht leicht, zu ihren Anhängern in den ersten Bierbank-Reihen akustisch durchdringen zu können.
Dabei war ihr Polit-Gepolter gar nicht einmal so leise. Sie sprach davon, dass man in Niederbayern bierzelterprobt sei, von den „Bierzelt-Dampfplauderen Söder und Aiwanger, die nur schöne Worte von sich geben, aber einen großen Bogen um die Wahrheit machen“. Sie verteidigte Bundeskanzler Olaf Scholz und die „Ampel-Koalition“, erklärte, dass „es ihr darum ging, unser Land sicher durch die Krise zu führen“, in einer Zeit, als „Klopapier mal wieder knapp wurde in den Supermärkten und die Energiepreise in die Höhe schnellten“. Durch Heizungsbeihilfen, Energiegeld, Spritpreisbremse habe man die Menschen entlasten können.
Zwischen Applaus und Desinteresse
Auf den Bierbänken in den vorderen Reihen, wo eben die SPD-Anhänger sitzen, wurde applaudiert, in den hinteren Reihen zeigte sich weiter weitgehend Desinteresse in den Gesichtern der Kirta-Besucher, was die Worte von Ruth Müller betraf. Und so unterhielt man sich dort lautstark weiter, ungeachtet der Rednerin.
Die Corona-Zeit streifte Ruth Müller nur kurz. Als sie nochmal intensiv auf die Energiepolitik einging und dass Söder entgegen vorherigen Ankündigungen statt „nur fünf Windräder in 2023 aufgestellt hat“, aber „Söder und Aiwanger jetzt wieder mit den Atomkraftwerken um die Ecke kommen“, schien sich dann doch der ein oder andere aus den hinteren Reihen dafür zu interessieren, was sie sagt, denn es gab vereinzelt Buh-Rufe. Müller scheute die Konfrontation nicht, suchte den Dialog mit den Buh-Rufern.
Bahnausbau, Pflegeplätze und Krankenhauspolitik
Rund 45 Minuten mühte sie sich auf dem Podium ab, sprach noch über Bahnausbau, Pflegeplatzgarantie, die Krankenhauspolitik der CSU und dass man bei der Wahl antrete, um Bayerns Zukunft zu spalten.
Gegen 21.15 Uhr war dann Schluss, draußen wartete schon der Elektro-Audi mit Münchner Kennzeichen auf Ruth Müller, drinnen wurde sie noch von Landtagskandidat Fabian Gruber, SPD-Ortsvorsitzenden Arthur Reichenbacher und der stv. Ortsvorsitzenden Sylvia Wimmer verabschiedet. Auch Bürgermeister Johann Wagmann übergab ein Geschenk.
So richtig Notiz davon nahm davon in den hinteren Reihen keiner, der letzte Kirta-Tag ging weiter. Syilvia Wimmer nahm’s ein bisserl mit Humor, sagte: „Ich glaube, die Bar hat auch schon offen.“ Die SPD hat’s einfach nicht leicht in Bayern.
Quelle: PNP
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