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Pfarrer Max Pinzl stellt sein Buch über „Ering in der Nachkriegszeit“ vor

Pfarrer im Ruhestand (i. R.)Max Pinzl, der sich schon immer für Historisches interesseiert hat. Nun hat er ein Buch mit dem Titel „Ering in der Nachkriegszeit 1945-1955“ zusammengestellt hat. Herausgeber des Buches ist die Gemeinde Ering.

Der 180 Seiten umfassende Band ist insgesamt eine Sammlung von historischen Aufzeichnungen und Zeitungsartikeln, die sehr anschaulich die vielen Zeitereignisse und nicht zuletzt auch die Probleme der Menschen in der Nachkriegszeit schildern: die Wohnungsnot der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen, Arbeitslosigkeit, Mangel an Lebensmitteln und Heizmaterial, überfüllte Schulklassen an der Volksschule und Schichtunterricht. Geschildert werden freilich auch manche Konflikte, die zwischen den Einheimischen untereinander, aber auch anfangs mit den amerikanischen Besatzungssoldaten und den Flüchtlingen, entstanden.

 

Schilderungen aus der Faschingszeit

Enthalten sind aber auch Schilderungen von schönen und beglückenden Ereignissen. So werden beispielsweise der Betrieb zur Faschingszeit in den vier Wirtshäusern geschildert, der Besuchermagnet „Eringer Kirta“ anschaulich dargestellt, die Vereinsjubiläen und kirchlichen Hochfeste beschrieben und auch von mancher Wiederaufbau-Maßnahme erzählt. Nicht zu kurz kommen freilich auch Geburtstagsjubiläen, Vereinsfeste, Ehrungen, Begräbnisse und Nachrichten aus der sich langsam wieder entwickelnden Geschäftswelt.

 

Zum Schmunzeln regt beispielsweise eine Schilderung aus dem Juni 1953 an, die eine „Unsitte im Gottesdienst“ schildert: „Trotz wiederholter gut gemeinter Aufforderungen von Seiten der örtlichen Geistlichkeit, die zur Empore führende Stiege freizuhalten, ist bisher keine Änderung dieses Missstandes eingetreten. Die Ursache ist wohl darin zu sehen, dass gewisse Kirchenbesucher nach alter überlieferter Sitte im Stiegenhaus ihren ,Stammplatz‘ haben und diesen nicht gern abtreten wollen. Dies ist zwar verständlich, doch vom Standpunkt der Ordnung und der gegenseitigen Rücksichtnahme aus nicht mehr vertretbar, da sowohl der Kirchendiener bei Ausübung seines Sammleramtes als auch die zur Empore gehenden Kirchenbesucher auf der vollbesetzten Stiege nur schwer vorwärtskommen. Vielleicht sind die ,Stiegenhaus-Verteidiger‘ doch so einsichtsvoll und suchen sich in dem geräumigen Gotteshaus einen anderen Bet-Platz.“

 

Idee kam im Jahre 2023

Letztlich ist das Buch voll von ernsten, aber auch heiteren, sachlich erläuternden, glossierenden und auch kommentierenden Berichten, die aber alle ihren historischen Hintergrund haben und die nun im Buch wahrheitsgetreu wiedergegeben werden. 

In unermüdlicher Arbeit hat Pfarrer Max Pinzl, der nach seiner in Burghausen ausgeübten seelsorgerischen Tätigkeit im Jahre 2009 nach Simbach am Inn kam, seit jeher schon historische Fakten zusammengetragen. Ganz besonders interessierte ihn sein Geburtsort Ering. Und so hatte er die Idee zu diesem Buch im Jahre 2023 gefasst und dazu historische Unterlagen gesichtet und geordnet. Basis war einerseits die „Pfarrchronik“ der Jahre 1945-1948, die vom damaligen Eringer Pfarrer Paul Sporer (Seelsorger in Ering von 1928-1948) verfasst worden war. Verwendet wurden andererseits die Zeitungsberichte des PNP-Mitarbeiters Heinz Hager aus der Zeit zwischen 1949 und 1955, die sehr viel an interessanten Ereignissen aus dem Gebiet zwischen Ering, Münchham, Simbach und Stubenberg schildern.

 

Historie öffentlich zugänglich machen

Landwirt Hans Stegner aus Kröft bei Kirn hatte in jüngerer Zeit zu diesem Buch auch erhebliche Vorarbeit geleistet, indem er diese alten PNP-Zeitungsartikel des Heinz Hagen über viele Jahre hinweg eingescannt und auf einem USB-Stick gespeichert hatte. Auch die Großnichte von Max Pinzl, Nina Winklhofer, trug zur Entstehung des Buches bei, indem sie Notizen von Max Pinzl in Textdateien übertrug. Der in Ering wohnhafte Design-Experte Georg Trost hatte schließlich aus den vielen Text- und Scan-Dateien das Buch-Layout in Zusammenarbeit mit der Druckerei „Überdruck“ in Pfarrkirchen gestaltet. Den Leser direkt in das Buch hineinziehend ist das auf dem Umschlag zu sehende Bild von Ulrike Zunner mit einer Straßen- und Häuser-Ansicht aus Ering.

 

Über die Erscheinung des Buches zeigt sich Max Pinzl erfreut: „Ich war es früher schon und bin auch heute noch hoch motiviert, in der Historie meines Geburtsortes zu forschen und alles der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
 

Buch kann man im Rathaus kaufen

Und für die das Buch herausgebende Gemeinde freut sich deren Bürgermeister Johann Wagmann: „In der Gemeinde haben wir gern die Idee von Pfarrer Max Pinzl aufgegriffen, dieses Buch zu gestalten. Wir sind froh, dass es eine Geschichtsbetrachtung in dieser Art gibt. Als Eringer kann man die Ereignisse, die in diesem Buch geschildert werden, intensiv nachvollziehen.“ Erhältlich ist das Buch, das in einer Auflage von 750 Stück vorliegt, übrigens im Rathaus von Ering zum Preis von 19 Euro.

 

Fleißig wie er ist, so hat Max Pinzl natürlich schon weitere Arbeit auf seinem Schreibtisch: Es sind – schon zum Teil fertige – „Eringer Geschichtshefte“, also kleinere Veröffentlichungen, die auch zusammen mit der Gemeinde in kleinerer Auflage herausgebracht werden. Man sieht: Geschichte ist wirklich seine Leidenschaft – und Max Pinzl lebt sie unermüdlich, für seinen Heimatort Ering. 
 

Quelle: PNP

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Veröffentlichung

Do, 03. Oktober 2024

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